Je nach Wetter und anderen Natureinflüssen kann der Wasserstand von Flüssen Schwankungen unterliegen. Besonders groß sind diese an so genannten Tideflüssen, also Fließgewässern, die aufgrund ihrer Nähe zu den Ozeanen stark von Ebbe und Flut beeinflusst werden. Um das umliegende Binnenland, Siedlungen und Hafenanlagen vor Überflutungen zu schützen, werden an den Flussmündungen oder anderen strategisch günstigen Orten Sperrwerke errichtet. Erfahren Sie bei UHRIG, wie diese funktionieren.

Wie ist ein Sperrwerk aufgebaut und wie funktioniert es?

Ein Sperrwerk ist ein Querbauwerk, dass in einem Tidefluss errichtet wird, für gewöhnlich an der vorderen Deichlinie. Es besteht neben seinem eigentlichen Baukörper aus einem oder mehreren großen, schwenk- oder stemmbaren Toren, die dazu dienen, ein zu starkes Ansteigen des Wasserstands bei Tidenhub oder Sturmflut im Fluss zu verhindern. Das Öffnen und Schließen der Tore kann entweder durch eine aktive Bedienung erfolgen, oder aber passiv durch Sielklappen, die auf die Unterschiede im Wasserstand und Wasserdruck zwischen Außen- und Binnenseite reagieren. Um die Schifffahrt nicht zu behindern, sind in vielen Sperrwerken neben den Toren auch Schleusen integriert. Über diese können Wasserfahrzeuge dann die unterschiedlichen Wasserstände zwischen Fluss und Meer bei geschlossenen Toren überwinden.

Bei Sperrwerken lassen sich zwei verschiedene Ausführungen unterscheiden. Zum einen existieren die so genannten Tidesperrwerke, die regelmäßig bei Flut in Betrieb genommen werden. Sie werden an Flüssen errichtet, die generell einen starken Tidenhub aufweisen, um die umliegenden Landschaften hinter der Deichlinie vor Überflutung zu schützen. Sturmflutsperrwerke werden hingegen nur – wie der Name bereits sagt – bei Sturmfluten geschlossen, wenn aufgrund der Wind- und Wetterverhältnisse ein stärkerer Tidestrom als üblich herrscht. Sie dienen demnach lediglich der Abriegelung eines Fließgewässers, wenn der Wasserstand über die gewohnten Maße ansteigt. Sie behindern oder beeinflussen die natürlichen Tideströmungen hingegen nicht. Mit den Deltawerken (auch bekannt als Oosterschelde-Sperrwerk) schützen sich beispielsweise die Niederlande vor Sturmfluten in der Zealand-Region.

 

Wieso müssen Sperrwerke errichtet und eingesetzt werden?

Die Errichtung und der Betrieb von Sperrwerken sind erforderlich, damit Tideflüsse bei Flut oder Sturmflut nicht über ihre Ufer treten und die umliegenden Regionen gänzlich überflutet werden. Dies dient nicht nur dem Küstenschutz, sondern ebenfalls dem der von Menschen errichteten Siedlungen und anderer Strukturen wie etwa Hafenanlagen. Die Nutzung von Sperrwerken spart zudem weitere Arbeit und Kosten ein: An vielen Küstenlinien und Tideflüssen müssten ohne ihren Einsatz die Deiche über viele Kilometer kontinuierlich erneuert und angepasst werden. Eine weitere, äußerst nützliche Nebenfunktion von Sperrwerken ist, dass sie durch die Aufstauung von Binnengewässern die Schifffahrt deutlich flexibler gestalten können. So ist es durch das Stauen und daraus resultierende Anheben des Wasserstands möglich, Schiffe mit einem Tiefgang zu überführen, die den „normalen“ Flusslauf sonst nicht passieren könnten. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist wohl das Emssperrwerk bei Emden in Niedersachsen. Nur mit seiner Hilfe ist es möglich, die in der Meyer-Werft in Papenburg gebauten Kreuzfahrtschiffe in Richtung Nordsee zu überführen.

Viele Wasserbauverfahren sind eng mit dem Tief- und dem Kanalbau verknüpft. Stehen bei Ihnen also diverse Bauprojekte an, die sich mit Tiefbau, der Wasser- oder der Abwasserwirtschaft befassen, dann kontaktieren Sie UHRIG! Als Experten für diese Bauzweige stehen wir Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite.

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