Abwasser wird durch viele Stoffe verunreinigt, etwa durch Essensreste und Fäkalien, Chemikalien in der Industrie, oder Staub, Sand und Steine beim Abfluss von versiegelten Oberflächen. Überschreiten die Verschmutzungen eine gewisse, jedoch nicht genau definierte Partikelgröße, werden sie als so genannte Grobstoffe klassifiziert. Diese bedürfen einer besonderen Reinigung bzw. Abscheidung. UHRIG erklärt, wie die Behandlung von Abwasser in Bezug auf Grobstoffe funktioniert.

Was genau gilt alles als Grobstoff und wieso stören diese die Abwasserklärung?

Grobstoffe sind bestimmte Verschmutzungen im Abwasser, welches in Haushalten, Gewerbe und Industrie sowie der Landwirtschaft anfällt. Eine genaue Definition gibt es nicht, lediglich, dass die Verunreinigungen eine bestimmte Partikelgröße übersteigen und eben als „grob“ klassifiziert werden. Typische Grobstoffe sind zum Beispiel grober Müll, der ins Abwasser gelangt, etwa Toilettenpapier, Windeln und andere Hygieneartikel. Ebenso zählen Essensreste und Hausmüll wie Plastikbeutel dazu. Doch auch über die Natur gelangen verschiedene Grobstoffe ins Abwasser, etwa Steine, Laub oder Kleintierkadaver.

Viele Grobstoffe lassen sich nicht vermeiden, insbesondere im Fall von Artikeln der Toilettenhygiene oder aber natürliche Verschmutzungen, auf die der Mensch keinen Einfluss nehmen kann. Ihre zeitnahe Beseitigung bei der Abwasserklärung ist daher enorm wichtig, nicht nur, weil solche Verschmutzungen logischerweise nicht in natürliche Gewässer ausgeleitet werden dürfen, sondern ebenfalls, weil sie die Funktionsfähigkeit von Klärwerken beeinflussen können. So können sich einige Grobstoffe zum Beispiel in Pumpen, Sieben und anderen Aggregaten festsetzen und diese blockieren bzw. stören. Dies hätte verheerende Auswirkungen auf die sich anschließende Abwasserbehandlung, wodurch Schmutzwasser nicht ausreichend geklärt werden könnte und sich nach der Ausleitung Umweltschäden ergeben.

 

Wie werden Grobstoffe aus dem Abwasser entfernt und was passiert mit ihnen?

Um Grobstoffe aus dem Abwasser abzuscheiden und die weitere Aufbereitung somit nicht zu gefährden, kommen in Klärwerken – oder bereits davor, etwa in Regenrückhaltebecken – verschiedene Verfahren zum Einsatz. Die einfachste Technik hierbei stellen Rechen dar. In diesen bleiben grobe Verschmutzungen wie Toilettenpapier, Plastikbeutel, Laub und Ähnliches hängen und können schließlich aus dem Abwasser entfernt werden. Meist werden mehrere Rechen eingesetzt, zunächst eher weitere Grobrechen mit Durchgängen von einigen Zentimetern, im Anschluss Feinrechen mit einer Spaltweite von bis zu wenigen Millimetern. Auch speziell gestaltete Tauchwände, die gröberen Unrat abfangen, können Verwendung finden. Allerdings kann das Abwasser auch nach dem Rechen und Sieben immer noch Grobstoffe beinhalten, die sich nicht abfangen ließen. Um auch diese feineren Grobstoffe zu beseitigen, wird das Abwasser im Anschluss in verschiedene Gruben oder Becken geleitet, die mithilfe von Strömungsregulierung oder anderen physikalischen Methoden ein Aufschwimmen oder Absetzen der Verunreinigungen bewirken. Schließlich lassen sich dann auch diese Reststoffe abscheiden.

Die aus dem Abwasser herausgefilterten Grobstoffe werden nach der Entnahme maschinell gewaschen, um etwa die Fäkalien aus ihnen zu entfernen. Danach gelangen sie in der Regel in eine Rechengutpresse zur Entwässerung. Dies ist erforderlich, um das Gewicht zu reduzieren, damit die Grobstoffe im Anschluss leichter weiterverarbeitet werden können. Je nach Zusammensetzung werden sie im letzten Schritt schließlich in Müllverbrennungsanlagen verfeuert, auf Deponien endgelagert oder – im Fall von (überwiegend) biologischen Abfällen – kompostiert. Durch Vergärung lässt sich aus ihnen sogar Biogas zur Energiegewinnung produzieren.

 

Grobstoffe zuverlässig entfernen mit Technik von UHRIG

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