Für die verschiedensten Bauvorhaben, insbesondere im Hochbau und Verkehrswegebau, muss der Baugrund vor der Errichtung von Konstruktionen vorbereitet werden. Gerade lose Böden wie Sand oder Kies bieten oftmals nicht die nötige Stabilität für diverse Projekte. Hier kommen während der Tiefbau-Arbeiten Bodenverdichter zum Einsatz, die die Festigkeit erhöhen und so den risikofreien Bau von Gebäuden, Straßen und ähnlichem ermöglichen. UHRIG stellt Ihnen verschiedene Bodenverdichter vor und erläutert neben den Einsatzgebieten auch die Stärken und Schwächen.

Welche Arten von Bodenverdichtern gibt es?

Je nach Untergrund, Einsatzgebiet und Platzverhältnissen können unterschiedliche Werkzeuge und Baumaschinen der Bodenverdichtung dienen. Die wohl gängigsten sind der Stampfer, die Rüttelplatte und die Walze. Es folgt eine kurze Erläuterung zu diesen drei Typen sowie ihren Einsatzgebieten.

 

Der Stampfer

Ist im Bauwesen von einem Stampfer die Rede, ist hier meist ein maschinell angetriebener Vibrationsstampfer gemeint. Dieser besteht aus einer Antriebseinheit, in der sich Motor und Getriebe befinden, einem Stampffuß zur Bodenverdichtung und einem Führungsbügel. Bedient wird er in der Regel von einer Person. Der Motor treibt bei der Nutzung des Bodenverdichters eine Mehrfeder-Schwingungsmechanik an, die eine Auf- und Abwärtsbewegung auf den Stampffuß ausübt. Dieser wird so auf den Boden gepresst und durch das Federsystem wieder hinaufgestoßen, bevor sich der Vorgang wiederholt.

Vibrationsstampfer eignen sich vor allem zur effektiven Bodenverdichtung kleinerer Flächen. Da sie recht leicht, kompakt und wendig sind, lassen sie sich auch in schwierigem, schlecht zugänglichem Terrain einsetzen (Gräben, Ecken, etc.). Allerdings wird mit ihnen nur ein vergleichsweise geringer Verdichtungsdruck erreicht – oftmals unter 10 kN – so dass Stampfer in der Regel nur bei grobkörnigen und bindigen Böden wie Erde oder Lehm Verwendung finden. Für den Bau von Straßen und Fundamenten ist die mit ihnen erzielte Verdichtung für gewöhnlich ungeeignet. Hauptsächlich werden sie für die Befestigung schwer zu erreichender Geländeabschnitte oder zur Graben- und Grubensicherung genutzt.

 

Die Rüttelplatte

Rüttelplatten – ebenfalls Vibrationsplatten oder Flächenrüttler genannt – werden für eine umfangreichere Bodenverdichtung auf etwas größeren Arealen genutzt. Sie sind größer und verdichten darüber hinaus mit mehr Druck als Stampfer. In ihrem Maschinengehäuse erzeugen Motor und eine oder mehrere Wellen mit zielgerichteter Unwucht Zentrifugalkräfte. Diese sind stark genug, um die Masse der Baumaschine zu überwinden und sie einige Millimeter in die Luft zu heben. Anschließend stoßen sie die Platte am unteren Ende des Flächenrüttlers wieder nach unten. So verdichtet sie den Baugrund.

Rüttelplatten lassen sich aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts über ihre Deichsel deutlich unhandlicher führen als Stampfer. Bei reversierbaren Platten lässt sich die Fahrtrichtung zumindest umkehren, was die Handhabung erleichtert, beengte Bereiche erreichen sie dennoch nicht. Dafür ermöglichen sie eine weitaus effektivere Bodenverdichtung und finden in vielen Situationen auf Baustellen, an Verkehrstrassen und bei der „Versiegelung“ von Leitungsgräben Verwendung.

 

Die Walze

Großflächige Bodenverdichtungen – etwa im Straßen- und Wegebau oder bei der Errichtung von Fundamenten – werden in der Regel von Walzen oder Walzenzügen durchgeführt. Hierbei handelt es sich selten um von Hand geführte Baumaschinen, sondern in der Regel um Fahrzeuge unterschiedlicher Größe, die mit schweren Walzrollen ausgerüstet sind. Je nach Anforderung an die Bodenbearbeitung lassen sich die Geräte auch mit verschiedenen Walzbändern – so genannten Bandagen – ausrüsten. Zudem kann der Bediener je nach Walzenmodell auch zwischen Bodenverdichtung durch Vibration oder Oszillation wählen. Ersteres verdichtet den Baugrund vor allem in die Tiefe und sorgt für hohe Stabilität, letztere ist eher bei weiten Flächen zu empfehlen.

Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts eignen sich Walzen selbstverständlich kaum für beengte Räume, Gruben oder Gräben. In diesem Fall müssen Bauunternehmen und deren Arbeiter offensichtlich auf andere Bodenverdichter wie Rüttelplatten oder Stampfer zurückgreifen.

 

Bodenverdichter sind unerlässliche Werkzeuge bei vielen Bauvorhaben

Die Stabilität des Baugrunds ist eine der wichtigsten, wenn nicht sogar DIE wichtigste Voraussetzung für die Mehrzahl aller Bauvorhaben. Nur ein fester Untergrund garantiert, dass errichtete Strukturen nicht verrutschen, absinken, reißen oder brechen. Ebenso müssen Baugruben und -gräben stabilisiert werden, damit sie nicht in sich zusammensacken oder gänzlich einstürzen. Nach der Verlegung von unterirdischen Kabeln und Leitungen muss der Boden ebenfalls wieder verdichtet werden, damit das Erdreich weniger stark um sie herum arbeiten kann – etwa durch Belastung von der Oberfläche – und womöglich Wasser- oder Schutzrohre beschädigt. Bodenverdichter garantieren also den reibungslosen Ablauf fast aller nachfolgenden Arbeitsschritte bei einem Bauprojekt oder schließen es durch die „Restauration“ des Untergrunds ab.

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