Menschen brauchen Platz: ob nun zur Errichtung neuer Siedlungen, zum Ausbau der Wirtschaft oder für gänzlich andere Ziele. Gerade an Flussufern und Küsten ist der Aufbau von Ortschaften strategisch sinnvoll, der verfügbare Raum zum Wachstum jedoch begrenzt. Aus diesem Grund ringt der Mensch seit Jahrhunderten dem Wasser mittels verschiedener Maßnahmen neue Flächen ab, die sich dann vielseitig einsetzen lassen – dies wird treffend als Landgewinnung bezeichnet. Erfahren Sie mehr bei UHRIG.

Wozu dient die Landgewinnung?

Die Landgewinnung hat verschiedene Ziele. Eines der ursprünglichsten ist die Schaffung neuer landwirtschaftlich nutzbarer Flächen. So wurde bereits schon lange vor den Eingriffen in Flüsse, Meere und weitere Gewässer Landgewinnung praktiziert, indem etwa Wüsten oder Wälder an die Bedürfnisse des Ackerbaus angepasst wurden. So entstanden Kulturlandschaften. Hierzu war bzw. ist die Verbesserung der Bodenqualität, das Anlegen von Schutzwaldstreifen sowie die Errichtung von Bewässerungssystemen erforderlich. Doch auch immer mehr an der Küste gewonnenes Land findet landwirtschaftliche Verwendung. So dienen etwa viele Salzwiesen, so genannte Heller, die zum Beispiel in Deutschland an der Wattenmeerküste geschaffen werden, als Weideland fürs Vieh.

In den letzten Jahrzehnten hat die Landgewinnung jedoch vermehrt den Zweck, neues Bauland zur Errichtung oder für das Wachstum von menschlichen Siedlungen hervorzubringen. Gerade in großen Städten, in denen oft gewaltige Raumnot herrscht, bedient man sich immer öfter der Trockenlegung von Buchten bzw. Teilen von diesen oder der Aufschüttung von Wasserflächen, um dort im Anschluss Häuser und andere Gebäude – vorrangig Grundstoffindustrie und Infrastruktur, etwa Häfen und Flughäfen – zu errichten. Die bekanntesten Beispiele sind vermutlich der fast 250 Quadratkilometer große Raumgewinn in der Tokyo-Bucht oder die künstlich geschaffenen Inseln vor der Küste von Dubai City. In Europa wird das meiste Land durch Eingriffe in Meere und Küsten in den Niederlanden gewonnen, überwiegend durch Abdämmung. Im dortigen IJsselmeer liegt mit rund 970 Quadratkilometern Fläche auch die größte künstliche Insel der Welt.

Neben der Schaffung neuer Flächen für Wohnraum und Wirtschaft hat die Landgewinnung jedoch noch einen anderen Zweck: den Küsten- und Hochwasserschutz. Durch die Erhebung zuvor überspülter Flächen über die mittlere Hochwasserlinie und der Errichtung von Sommerdeichen werden etwa die „echten“ Seedeiche entlastet und somit das Hinterland gegen Sturmfluten gesichert. Je mehr Deichvorland vorhanden ist, umso geringer wird schließlich die Intensität der Wellen und umso weniger Energie brandet gegen die eigentlichen Schutzbauwerke.

 

Wie wird Landgewinnung an Küsten realisiert?

Im Wesentlichen unterscheiden sich drei verschiedene Maßnahmen zur Landgewinnung an Meeren bzw. Küsten. Eine der weniger radikalen Methoden ist hierbei die Schaffung neuer Flächen durch Ablagerungen. Mittels Buhnen und Lahnungen wird dabei die Strömung des Meeres drastisch verlangsamt, so dass sich nach der Flut Sedimente an den Konstrukten ablagern, die zu einer stetigen Verschlickung und Versandung führen. Dies, gepaart mit der Aufbaggerung der Abflusskanäle der Lahnungsfelder, sorgt für einen stetigen Höhengewinn von rund zehn Zentimetern jährlich, so dass das Land nach nur wenigen Jahrzehnten über der Mittelwasserlinie liegt und sich neue Salzwiesen bilden, die dann etwa als Bauland, meist jedoch als Weideflächen genutzt werden.

Drastischer ist hingegen die Aufschüttung von Buchten oder Seen, die einen weitaus schnelleren Raumgewinn sowie effektive Küstensicherung bedingt. Hierbei werden Wasserkörper bzw. Teile von diesen zur Landgewinnung einfach mit Sand und Steinen gefüllt, bis der Grund schließlich den Meeresspiegel übersteigt. Vermehrt werden auch andere unbrauchbare Materialien wie etwa Bauschutt, Bergbauabraum und sogar Autowracks oder anderer Müll genutzt. Als besonders bedeutendes Beispiel gilt hier die Landgewinnung in der Tokyo-Bucht.

Für massiven Raumgewinn und Küstenschutz erfolgt vor allem in den Niederlanden die Abdämmung bzw. Eindeichung (noch) nicht erhöhter Flächen und das anschließende Abpumpen des Wassers, um den Wasserstand zu senken und so Land zu erschließen. Die Gebiete liegen also weiterhin unter dem Meeresspiegel und müssen folglich dauerhaft durch Deiche und andere Dammanlagen (z. B. Sperrwerke) geschützt werden. Eine Aufschüttung oder gar eine zeit- und kostenintensivere Erhöhung durch Sedimentablagerungen ist nicht vorgesehen. Auf diese Weise entstand, wie bereits erwähnt, die größte künstliche Insel der Welt im IJsselmeer. Ein weiteres internationales Beispiel ist die Trockenlegung des Wattenmeers Saemangeum vor Südkorea, durch die etwa 400 Quadratkilometer Raumgewinn erzielt wurde.

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