Wie funktioniert Rigolenversickerung?
Bei einer Rigole handelt es sich um einen unterirdischen Speicher, der normalerweise mit Kies gefüllt ist und über Zulaufrohre gespeist wird. Das Wort stammt aus dem Französischen und bedeutet etwa so viel wie „Graben“ oder „Rinne“. Die nahe der Oberfläche (meist direkt unter Rasen und Beeten) verlegten Versickerungsrohre sind in Schotterschichten eingebettet, von einer speziellen Sandschicht überdeckt und oftmals mit Filtervlies oder Kokosfasern ummantelt. Auf diese Weise können sie Wasser problemlos aufnehmen und Verschmutzungen werden dennoch vom Inneren des Rohres und Speichers ferngehalten.
Über die Versickerungsrohre wird das Regenwasser schließlich in die eigentliche Rigole geleitet. Rigolen können auch Regenwasser vom Dach aufnehmen und zwischenspeichern. Die eigentliche Rigole ist eine Art Zisterne – also eine Art Niederschlagsspeicher. Sie besteht aus einem nicht abgedichteten Hohlraum, der mit Kies gefüllt ist. Hier sammelt sich der Niederschlag. Dieser wird anschließend langsam an den Untergrund abgegeben. Der Hohlraum befindet sich in der Regel mindestens 60 bis 80 Zentimeter tief im Erdreich, damit er frostbeständig ist, aber dennoch höher liegt als die Grundwasserleiter. So ist sichergestellt, dass das Wasser immer noch versickern kann – selbst dann, wenn der Grundwasserspiegel recht hoch sein sollte. Je nach anfallendem Niederschlag kann bzw. muss eine Rigole auch einen Überlauf aufweisen. Dieser fängt Wassermengen auf, die nicht von der Rigolenversickerung bewältigt werden können, und verhindert auf diese Weise Rückstaue in die Versickerungsrohre.
Welche Vorteile bietet die Rigolenversickerung?
Die Rigolenversickerung verläuft besonders schonend und vor allem gleichmäßig. Sie ist daher enorm bodenfreundlich und verhindert eine Übersättigung des Untergrunds mit Sickerwasser und eine darauffolgende Versumpfung oder Instabilitäten – ähnlich wie bei einer Drainage. Zudem können Rigolen auch überschüssiges Wasser speichern und den Boden so über eine gewisse Zeit ohne Niederschlag feucht halten. Dies bietet sich zum Beispiel in der Landwirtschaft an, da so eine natürliche Bewässerung erreicht und zusätzliche künstliche Verfahren vermieden werden können.
Rigolen tragen zudem zum Umwelt- und Hochwasserschutz bei. Bereits gesättigte, zu trockene oder aber versiegelte Böden können keinen oder nur einen geringen Teil des Niederschlags aufnehmen und Überschüsse nicht speichern. Diese Wassermassen müssen dann anderweitig abgeleitet werden. In der Regel erfolgt dies über Entwässerungsgräben oder Abflüsse, die letztendlich einen Teil der Kanalisation darstellen. Bei besonders heftigen Niederschlägen kann dies die Klärwerke oder aber die Regenrückhaltestrukturen überlasten, was dazu führt, dass un- oder nur teilgeklärte Abwässer in die Vorfluter ausgeleitet werden müssen. Doch selbst in Trennkanalisationen – in denen Schmutz- und Regenwasser getrennt geführt werden – kann es verheerende Folgen haben, wenn zu viel Wasser auf versiegelte Flächen trifft und zeitgleich abgeführt und ausgeleitet wird. Die Bäche und Flüsse, die diese Wassermassen aufnehmen müssen, können ebenfalls nur eine bestimmte Menge speichern. Ist der Zulauf zu groß, so können sie oder nachfolgende Flussabschnitte über die Ufer treten und Ackerland oder sogar Siedlungen beschädigen oder zerstören.
Die Rigolenversickerung verhindert oder verringert diese Risiken auf zweierlei Weise. Zum einen sorgt sie durch eine gleichmäßige Feuchthaltung des Untergrunds dafür, dass auf diesem die natürlichen Versickerungsprozesse optimal ablaufen können. Zum anderen schaffen die Kiesspeicher zusätzliche Kapazitäten zur „Lagerung“ von Regenwasser, welches dann nicht die Abwasserkanäle überlastet und eventuell zu Überflutungen führt. Und sie halten das Wasser im natürlichen Wasserkreislauf dort, wo es als Niederschlag herabkommt und gebraucht wird. Durch die Rigolenversickerung entsteht Bodenwasser, das wiederum die Grundwasser-Reservoirs auffüllen kann. Aus diesen wird häufig Trinkwasser aber auch Brauchwasser für die Industrie und Landwirtschaft gewonnen.
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