Um Erdrutsche oder Steinschläge zu vermeiden, müssen Böschungen im Gelände je nach Boden einen angemessenen Böschungswinkel aufweisen. Doch gerade bei beengten Platzverhältnissen – etwa aufgrund der umliegenden Bebauung oder der Landschaft selbst – ist dies nicht immer möglich. In diesem Fall werden Stützwände bzw. Stützmauern eingesetzt, um eine standsichere Abböschung von Geländeaufschüttungen oder -einschnitten zu gewährleisten. Erfahren Sie mehr bei UHRIG.

Wann ist die Errichtung einer Stützwand notwendig und was ist zu beachten?

Stützwände – je nach Bauweise auch Stützmauern genannt – kommen immer dann zum Einsatz, wenn eine Abböschung des Geländes auf herkömmliche Weise nicht realisierbar ist, also kein Winkel angesetzt werden kann, der den Boden ausreichend stabilisiert. Bei weichen Böden beträgt dieser 45 Grad, bei bindigen 60 und bei felsigen 80. Beengte Platzverhältnisse existieren jedoch bei einer Vielzahl von Bauprojekten. Stützwände und Stützmauern finden sich häufig an Verkehrswegen in Siedlungen, jedoch auch im Gebirge oder an Gewässern. In erstem Fall ist eine konventionelle Abböschung in der Regel aufgrund der umliegenden Gebäude unmöglich. Beim Straßenbau durch unebene Landschaften besteht eventuell nicht genügend umliegende Fläche im Falle einer notwendigen Aufschüttungen oder aber es ist für eine funktionelle Verkehrsführung ein tiefer Geländeeinschnitt erforderlich. Im Fall von Gewässern dient eine Stützwand in der Regel der Ufersicherung, gerade bei schiffbaren oder schiffbar gemachten Flüssen und Kanälen.

Um Erdrutsche oder Steinschläge konsequent zu verhindern, muss die Stützmauer logischerweise eine ausreichende Standsicherheit aufweisen. Hierfür existieren verschiedene Normen für kleinere Wände. Ist die Mauer hingegen höher als zwei Meter, muss eine statische Berechnung zum Nachweis der Funktionalität erfolgen. Um die Standsicherheit von Stützwänden zu verbessern, werden verschiedene Techniken angewandt. So kann die Mauer in Richtung Erddruck geneigt und verbreitert werden, um Lasten durch Gegendruck sowie ein höheres Eigengewicht besser aufzufangen. Auch mithilfe eines besonders breiten und schweren Fundaments und einer entsprechenden Gründungstiefe gegenüber der zu schützenden Fläche lässt sich die Standsicherheit erhöhen. Ebenso kann der Kronenbereich speziell konstruiert werden, um Schub- und Biegekräften besser zu widerstehen. Oder aber in die Wand werden vorder- und rückseitige Rippen für mehr Steifigkeit eingebaut. Nicht zuletzt besteht ebenfalls die Möglichkeit der Rückverankerung im Erdreich durch Verpress-, Litzen-, Stab- oder andere geotechnische Anker.

Je nach Einsatzgebiet müssen auch Frost und Wasser berücksichtigt werden. Bei wasserundurchlässigen Baumaterialien ist unbedingt auf eine ausreichende Drainage hinter der Stützwand zu achten, besonders bei bindigen Böden, in denen Wasser selbstständig nur langsam nach unten versickert. Dies kann bereits durch Bohrungen oder anderen Öffnungen in der Stützmauer geschehen. Ist ein Abfluss durch die Mauer hingegen nicht hinnehmbar, müssen andere Drainagesysteme in Verbindung mit einem Ablauf zu sicheren Versickerungsflächen oder -einrichtungen errichtet werden. Ebenso ist die Mauer selbst mit einer entsprechenden Abdichtung zu versehen.

 

Welche Arten von Stützwänden gibt es?

Abhängig von der Bausituation können verschiedene Typen von Stützwänden eingesetzt werden, die den jeweiligen Anforderungen an Umland, Standsicherheit und weiteren Faktoren entsprechen. Die gängigsten Arten der Konstruktion hat UHRIG für Sie bündig aufgelistet:

  • Futtermauer: Eine Futtermauer ist eine vergleichsweise einfache Stützmauer zur Hangsicherung, die meist aus unterschiedlich großen, widerstandsfähigen (Natur-)Steinen errichtet wird. Sie muss in der Regel nur geringem Erddruck standhalten und wird daher nicht selten nur einschalig gebaut. Futtermauern lassen sich als Trockenmauern konstruieren. Es gibt jedoch auch Ausführungen, bei denen die Steine mit Mörtel zusammengehalten werden.
  • Krainerwand: Eine Krainerwand wird aus einer Holz- oder (seltener) Betonsteingitterstruktur errichtet, die dann mit verschiedenen Füllstoffen (Erde, Schotter) verfüllt wird. Die längs zum Hang verlaufenden „Läufer“ werden dabei durch kurze, quer verlaufende „Klammern“ gesichert. Krainerwände lassen sich begrünen, wodurch sich durch das Wurzelwerk eine noch größere Festigkeit erzielen lässt.
  • Winkelstützmauer: Diese Art der Stützwand in L- oder T-Profil besteht in der Regel aus Beton oder Stahlbeton und dient der Aufnahme größerer Kräfte. Sie kann dabei in Schalung gegossen oder aber als Fertigbetonteil konzipiert sein. Neben dem Fundamentsporn kann die Stützmauer auch Zusatzsporne für eine höhere Lastaufnahme und bessere Lastverteilung aufweisen. Winkelstützmauern bedingen verhältnismäßig geringe Materialkosten, für den Einbau – gerade durch das Fundamentprofil – ist jedoch ein großer Erdaushub erforderlich.
  • Schwergewichtswand: Bei dieser Form der Stützwand handelt es sich um eine große, leicht angeschrägte und – wie der Name schon sagt – sehr schwere Wand. Dabei stemmt sie dem Erddruck lediglich ihre Masse entgegen und sorgt per Bodenpressung für ausreichende Standsicherheit. Schwergewichtswände können aus Natursteinen, Mauerwerk oder unbewehrtem Beton bestehen. Aufgrund der vergleichsweise einfachen Konstruktion ohne weitere Absicherungsmaßnahmen ist in der Regel ein statischer Nachweis vonnöten.
  • Spundwand: Bei einer Spundwand werden einzelne Profile aus Baustählen (seltener Stahlbeton, Kunststoff oder Holz) in den Boden gerammt, gepresst oder vibriert und über ihre ineinander greifenden Schlösser verbunden. Erst im Anschluss erfolgt der Erdaushub auf der entsprechenden Seite. Diese Art der Stützwand wird meist zur Sicherung von Baugruben eingesetzt, doch auch andere Geländesprünge lassen sich damit stabilisieren.
  • Bohrpfahlwand: Auch diese Stützwand wird in der Regel zur Baugrubensicherung eingesetzt. Eine entsprechende Baumaschine bohrt dabei zunächst den Untergrund in die erforderliche Tiefe auf – meist verrohrt mit Stützflüssigkeiten wie Betonit, um ein Einbrechen zu verhindern. Im Anschluss wird die Bohrung mit Beton verfüllt und ausgehärtet. Dieser Vorgang wird solange nebeneinander (oder im Pilgerschrittverfahren) wiederholt, bis eine Stützwand aus Betonpfählen entsteht. Dann erst erfolgt der Erdaushub auf einer Seite.

 

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